Kontaktlinsen beim Sport mit Prothese

Sportprothesen sind technologische Meisterwerke. Sie ersetzen nicht einfach ein Körperteil, sondern ermöglichen Bewegung, Stabilität und oft sogar Höchstleistungen. Doch auch mit modernster Technik bleibt eine Herausforderung: Der Körper bewegt sich anders – und damit ändern sich die Anforderungen an das Sehen. Genau hier kommen Kontaktlinsen ins Spiel. Sie bieten Vorteile, die Brillen in vielen sportlichen Situationen schlicht nicht leisten können.

Warum Brillen beim Sport mit Prothese oft nicht funktionieren

Ob Bein-, Arm- oder sogar kombinierte Prothesen – jede Prothese bringt Veränderungen im Bewegungsablauf mit sich. Läufer mit einer Unterschenkelprothese haben beispielsweise oft eine leicht asymmetrische Körperhaltung, reagieren anders auf Unebenheiten im Boden oder müssen sich stärker auf das Gleichgewicht konzentrieren. Wer dabei eine Brille trägt, kennt die typischen Probleme: Sie verrutscht, beschlägt, wackelt oder fällt im schlimmsten Fall herunter.

Hinzu kommt das eingeschränkte Sichtfeld. Brillenrahmen können gerade bei schnellen Blickwechseln stören – zum Beispiel beim Laufen im Gelände oder beim Radfahren mit Helm. Und unter Schweiß oder Regen verlieren viele Brillen ihren Halt oder werden schlicht unbrauchbar.

Das ist nicht nur lästig – es kann auch gefährlich sein. Wer sich beim Sport stark auf seine Koordination verlassen muss, braucht eine stabile, uneingeschränkte Sicht. Nur so kann das volle Potenzial der Sportprothese genutzt werden.

Wie Kontaktlinsen den Unterschied machen

Kontaktlinsen sitzen direkt auf dem Auge – und bleiben dort. Sie verrutschen nicht, beschlagen nicht und bieten ein 100 % freies Sichtfeld. Für Menschen, die mit einer Prothese Sport treiben, ist das ein enormer Vorteil. Denn wenn der Körper ohnehin mehr Aufmerksamkeit fordert, entlastet ein störungsfreies Sehen das Gehirn merklich. Bewegungen werden flüssiger, Reaktionen schneller und das Selbstvertrauen steigt.

Gerade bei Sportarten mit viel Dynamik – etwa Laufen, Crossfit, Ballsport oder Klettern – sind Linsen deutlich im Vorteil. Wer mit einer Armprothese unterwegs ist, kennt das Problem, sich mit einer Hand keine Brille zurechtrücken zu können. Kontaktlinsen eliminieren dieses Problem vollständig.

Ein weiterer Punkt: Viele Prothesenträger nutzen Helme, Schutzausrüstung oder spezielle Sportbekleidung, die eng am Kopf anliegt. Brillen passen hier oft schlecht oder gar nicht darunter. Linsen hingegen sind unsichtbar, flexibel und völlig unabhängig von äußeren Faktoren.

Welche Linsen sind für den Sportalltag mit Prothese besonders geeignet?

Bei hoher körperlicher Belastung spielen Komfort und Stabilität eine große Rolle. Deshalb sind Silikon-Hydrogel-Linsen die beste Wahl für sportlich aktive Menschen. Sie sind besonders sauerstoffdurchlässig, bleiben auch bei langem Tragen angenehm und trocknen das Auge weniger aus – ideal bei Outdoor-Aktivitäten, Wind oder schwankender Luftfeuchtigkeit.

Empfehlenswerte Produkte sind zum Beispiel:

• Acuvue Oasys mit Hydraclear Plus – bekannt für hohen Tragekomfort auch bei trockenen Augen und wechselnden Lichtverhältnissen.
• Biofinity – sehr sauerstoffdurchlässig, auch bei langen Trainingseinheiten angenehm zu tragen.
• Dailies Total1 – als Tageslinse besonders hygienisch und unkompliziert, gerade wenn nach dem Sport kein gründliches Reinigen möglich ist.

Tageslinsen haben den Vorteil, dass sie nach dem Sport einfach entsorgt werden können – das spart Zeit und Aufwand, besonders unterwegs. Monatslinsen lohnen sich, wenn regelmäßig Sport getrieben wird und auch im Alltag auf die Brille verzichtet werden soll.

Fazit: Linsen als stiller Unterstützer im sportlichen Alltag

Der Sport mit Prothese verlangt dem Körper einiges ab – warum sollte man sich zusätzlich mit einer unpraktischen Brille belasten? Kontaktlinsen sind diskret, zuverlässig und erhöhen nicht nur die Bewegungsfreiheit, sondern auch das Sicherheitsgefühl. Wer sich auf seine Sicht verlassen kann, gewinnt an Kontrolle – und genau das zählt, wenn jede Bewegung sitzt.