
Heute besteht der Hauptnutzen von KI bei der Diagnose in der Augenheilkunde darin, Patienten auf diabetische Retinopathie (DR) zu untersuchen. In den USA wurden die ersten Geräte bereits zugelassen. Diese Systeme sind für den Einsatz nicht in Augenarztpraxen, sondern in der Primärversorgung vorgesehen. Das Ziel ist eine schnelle Diagnose von Patienten mit Anzeichen von DR, damit sie zur weiteren Bewertung und Behandlung an einen Augenarzt überwiesen werden können.
Ophthalmologie an der Spitze
Die Augenheilkunde befindet sich an vorderster Front der KI in der Medizin. Der LumineticsCore war das erste zugelassene Gerät, was in der Lage ist selbständig medizinische Diagnosen zu stellen.
Zwei Faktoren treiben die Verwendung von KI zur Diagnose von DR voran: Diabetes hat oft Augenerkrankungen zur Folge, die aber selten frühzeitig festgestellt werden. Auf der einen Seite mangelt es an Kapazitäten, auf der anderen steigt der Bedarf. Hier kann die maschinengestützte Diagnostik sehr effizient eingesetzt werden.
Der zweite Faktor ist die relativ einfache Entwicklung der Software, da der Algorithmus lediglich Bilddateien auswertet, in denen er nach bestimmten Merkmalen sucht.
Das ist erst der Anfang
In Zukunft wird KI über die diabetische Retinopathie hinausgehen und weitere Krankheiten wie AMD und Glaukom diagnostizieren können.
Ein Bereich, in dem KI einen erheblichen Nutzen bieten kann, betrifft die Verfolgung von Trends und die Bestimmung der Prognose eines Patienten. Ein KI-fähiges System könnte potenziell eine subtile Veränderung im Krankheitsverlauf über die Zeit erkennen und den Arzt darauf hinweisen, weitere Untersuchungen durchzuführen.